Gemäß den Berechnungen der Bundesbank haben die EURO-Staaten seit Ausbruch der Finanzkrise im Jahr 2008 insgesamt EUR 1.420.000.000.000,00 in ihren Staatshaushalten gespart. Was der eine spart, fehlt dem anderen für Konsum, Vermögensbildung und als Altersvorsorge. In der Bundesrepublik Deutschland beträgt die Ersparnis allein EUR 368.000.000.000,00; in Frankreich EUR 350.000.000.000,00 und in Italien EUR 261.000.000.000,00, gemessen an der Wirtschaftskraft sind das 15%. Der Verlust bei den deutschen Steuerzahlern für die Jahre 2010 bis 2018 beträgt allein EUR 295.500.000.000,00. Dem Fiskus hätten hiervon ca. 25 % an Kapitalertragsteuer zugestanden, d.h. ca. 73.750.000.000,00. Diese Berechnung zeigt, dass die Haushaltsüberschüsse von Herrn Finanzminister Schäuble bzw. Herrn Finanzminister Scholz nicht auf Ausgabendisziplin, sondern auf Entreicherung der Bürger der Bundesrepublik Deutschland beruhen. Das ist ein deutlich höheres Aufkommen als die Einführung einer Vermögensteuer jemals erbracht hätte. Neben der kalten Progression und dem überfälligen Solidaritätszuschlag eine weitere kaum schlagbare Einkommensquelle bzw. Ausgabenersparnis für den Fiskus. Im Jahr 2007 musste der deutsche Staat Investoren noch eine Rendite von 4,2 % für Kredite bieten, im Jahr 2018 waren es nur noch 1,5 %. Das ist ein Rückgang von 180 % in 11 Jahren. Die Zinsersparnis für den deutschen Staatshaushalt beträgt allein EUR 55.400.000.000,00. Das ist in zweierlei Hinsicht eine mehr als gefährliche Entwicklung. Zum einen steigt die Verschuldung der EURO-Staaten immer weiter – „Ade Ihr Konvergenzkriterien“ -, noch verstärkt durch das Anleihekaufprogramm von Herrn Mario Draghi zur Rettung der südeuropäischen Staaten. Zum anderen sind insbesondere die deutschen Steuerzahler um relativ sichere Einlagen bei Rentenpapieren und Versicherungen von EUR 533.500.000.000,00 betrogen. Denen stehen lediglich Zinsersparnisse bei Immobilienkrediten in Höhe von EUR 238.000.000.000,00 gegenüber. So gibt Deutschland mehr Geld für Soziales und Verteidigung aus, senkt gleichzeitig die Steuern und Abgaben und tilgt die Schulden. Früher hätte schon eine dieser Maßnahmen die Politik maßlos überfordert; heute ist die Quadratur des Kreises ohne Sparanstrengungen machbar. Welch glückliche Fügung für unsere Kanzlerin Frau Merkel.
Die Risiken für den privaten Sektor wachsen stetig. Die deutschen Banken verdienen kein Geld mehr und gehen immer größere Risiken ein. Hier sind nur ein paar Namen zu nennen: HSH Nordbank, NORDLB, Bremische LB, Deutsche Bank, Commerzbank etc. Die Altersversorgungssysteme stehen unter spezifischer Beobachtung der BAFIN, weil auch sie Renditeprobleme haben und somit der biometrischen Entwicklung nichts entgegenhalten können, die Altersarmut ist eins der drängendsten Risiken der etwas älteren Generation. Da nützt auch die Festschreibung des Rentenniveaus auf 48 % bis 2025 nichts. Die Bürger verlernen das Sparen, weil es sich „nicht mehr lohnt“. Dazu kommen die Versäumnisse der politisch Handelnden in der Digitalisierung, der Elektromobilität und anderen Zukunftstechnologien, wo Deutschland den Anschluss an die Entwicklung in China, USA und anderen Ländern verliert.
Wir wünschen allen unseren Lesern ein von neuen Visionen geprägtes Jahr 2019.